Das Foto wurde 1996 aufgenommen und stammt aus der Zeit der feministischen Protestaktionen zum Erhalt des Henriette-Goldschmidt-Hauses in Leipzig. 2000 wurde das Haus abgerissen. Doch auch wenn es heute nicht mehr steht, kann uns die Erinnerung an solche Orte und Kämpfe und an Persönlichkeiten wie Henriette Goldschmidt erst recht ermutigen: In die Öffentlichkeit zu gehen, Raum einzunehmen und Strukturen zu schaffen. Gemeinschaftliche und widerständige Orte zu erhalten und gestalten. Verbündet euch, bildet Räuberleitern!
Henriette Goldschmidt (1825–1920) war eine jüdische Frauenpolitikerin und Pionierin der Sozialen Arbeit und Pädagogik. Sie wurde am 23. November 1825 in Krotoszyn/Posen geboren. Sie heiratete den Rabbiner Abraham Goldschmidt, mit dem sie 1858 von Warschau nach Leipzig zog. Mit Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt gehörte Henriette Goldschmidt zu den Gründerinnen der organisierten Frauenbewegung. Ein wichtiges Ziel der Bewegung war es, Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit Unabhängigkeit zu ermöglichen. Bis ins hohe Alter blieb Goldschmidt politisch aktiv und unternahm Vortragsreisen. 1911 eröffnete sie im Alter von 86 Jahren die erste Hochschule für Frauen, in der späteren Friedrich-Ebert-Straße 16 in Leipzig – dem Haus, das der von ihr mitgegründete Verein für Familien- und Volkserziehung erworben und zu einem Zentrum der Frauenbildung in Leipzig gemacht hatte. Goldschmidt selbst wohnte im vierten Stock des Hauses. Sie starb 1920.
Quellen:
Digitales Deutsches Frauenarchiv: Über Henriette Goldschmidt
Digitales Deutsches Frauenarchiv: Kampf für den Erhalt des Henriette-Goldschmidt-HausesMit freundlicher Genehmigung des Louise-Otto-Peters-Archiv (Rechte vorbehalten)
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